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Zatokrev: …Bring Mirrors To The Surface (Review)
| Artist: | Zatokrev |
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| Album: | …Bring Mirrors To The Surface |
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| Medium: | CD/LP/Download | |
| Stil: | Post- und Doom-Metal, Sludge |
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| Label: | Pelagic Records | |
| Spieldauer: | 62:45 | |
| Erschienen: | 29.08.2025 | |
| Website: | [Link] |
Die Gastbeiträge von BÖLZERs Okoi Jones im Opener „Red Storm“ oder SCHAMMASCHs CsR im selben Stück, bzw. im Verzweiflung atmenden „Changes“ unterstreichen einerseits einen gewissen Anspruch den ZATOKREV an ihre Musik stellen, andererseits verdeutlichen sie auch den kreativen Ausfluss der Schweizer Hartmusik-Szene. Denn warum in die Ferne schweifen, wenn doch talentierte Kollaborationspartner vor der eigenen Haustür warten?
Allerdings lässt sich „…Bring Mirrors To The Surface“ wohl kaum auf die Qualität der Features reduzieren. Denn ZATOKREV präsentieren hier eine intensive Zerreißprobe zwischen kathartischer Wut, die nicht selten in Verzweiflung umschlägt (nachzuhören u.a. im nervenzerrenden „Changes“), einer gewissen Portion Manie („The Only Voice“) und einem kompositorischen Ansatz, der jedem Stück einen individuellen Ansatz verpasst.
Soll heißen: Selbst wenn der Überbau des Albums lebensmüder Weltenverdruss in Verbindung mit einer gehörigen Portion Wut ist, komponieren ZATOKREV stets mit einem Händchen für Überraschungen. Dementsprechend treffen hier Black-Metal-Riffs auf Post-metallische Schwere, ehe die triste Stimmung der Musik in einem Sludge-Sumpf zu versinken droht.
Dass die Stücke trotzdem nicht stumpf zermürbend klingen, sondern bisweilen feingeistige Gitarrenmotive zu bieten haben („The Only Voice“), oder aber atmosphärische Tiefe mit ausgefeilten Melodien verbinden und diese zu rauschhaften Klangmonumenten aufschichten („Unwinding Spirits“), zeugt von einer künstlerischen Vision, die sich in gewisser Weise Schubladen entledigt hat und Musik als Soundtrack zur totalen Verzweiflung zum Ziel hat.
Daher überrascht auch ein Noise-Ausfallschritt wie „Faint“ im Albumkontext wenig, obgleich er (vor allem in Verbindung mit dem folgenden Gewittersoundtrack „Changes“) den Hörer doch bis ins Mark erschüttern kann. „Deep Dark Turns Green“ versöhnt am Ende durch seine ruhigere Herangehensweise, die u.a. klaren Gesang und Doom-metallische Langsamkeit offeriert, wodurch das Stück einer finalen Katharsis gleichkommt.
FAZIT: ZATOKREVs „…Bring Mirrors To The Surface“ gleicht einer emotionalen sowie musikalischen Achterbahnfahrt, mit der sich diese Schweizer bisweilen vielseitiger (in mancher Hinsicht auch farbenfroher) geben, als das Genre-Label und die triste, wenn auch detailreiche, Gestaltung des Artworks vermuten lassen. Von aufkeimender Verzweiflung bis hin zur versöhnlichen Katharsis grasen die Musiker ein breites Spektrum an Emotionen ab, ohne innerhalb der etwas mehr als einstündigen Laufzeit des Albums durch Füllelemente zu langweilen. Kurzum: Starke Vorstellung!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Red Storm (ft. Okoi Jones & Christopher Ruf)
- Blood (ft. Ines Brodbeck)
- The Only Voice
- Unwinding Spirits (ft. Manuel Gagneux)
- Faint
- Changes (ft. Christopher Ruf)
- Pearl Eyes
- Deep Dark Turns Green (ft. Christopher Bennett, Zachary Livingston, Aaron Austin)
- Bass - Lucas Löw
- Gesang - Steffen Kunkel, Frederyk Rotter, Okoi Jones, Christopher Ruf, Ines Brodbeck, Manuel Gagneux, Christopher Bennett, Zachary Livingston, Aaron Austin
- Gitarre - Steffen Kunkel, Frederyk Rotter
- Schlagzeug - David Burger
- The Bat, The Wheel And A Long Road To Nowhere (2012) - 14/15 Punkten
- …Bring Mirrors To The Surface (2025) - 13/15 Punkten
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